Schubladen
Schrittweise weg vom Schubladendenken
Wir haben die Bestätigung dafür erhalten, dass es nicht einzig und allein an uns liegt, dass die Dinge sich in unseren Beziehungen nicht so entwickelt haben, wie wir es gerne gehabt hätten. Menschen mit toxischen Verhaltensmustern versuchen es grundsätzlich so zu drehen, dass sie nie die Verantwortung für ihr Handeln selbst übernehmen müssen. Schuld sind immer die anderen. Sensible und mitfühlende Menschen leiden häufig unter einem schwachen oder zumindest angeknacksten Selbstwertgefühl und sie zerbrechen sich den Kopf darüber, ob diese niederschmetternde Kritik an ihrer Person nicht doch berechtigt sein könnte. Wenn sie das, für sie äußerst verwirrende und tief verletzende Verhalten, dem sie viel zu oft ausgesetzt sind, benennen können, stärkt dies zumindest eine Zeit lang das Selbstvertrauen. Mit diesem Wissen allein lassen sich jedoch noch lange keine Konflikte und Probleme lösen.
Damit wir uns langsam aber sicher vom Schubladendenken lösen können, sollen im Anschluss an die einleitenden Texte in erster Linie verschiedene Denkstrukturen und Verhaltensmuster näher betrachtet werden. Es geht dann nicht mehr darum, Menschen einen Stempel aufzudrücken. Stattdessen werden die Verhaltensmuster unabhängig von den einzelnen Personen genauer beschrieben. Eine Ausnahme davon sind Fallbeispiele und die Schilderung einzelner Situationen.
Obwohl sich immer wieder ganz bestimmte Verhaltensmuster erkennen lassen, so sind wir doch alle individuell verschieden. Es ist absolut nicht fair und wird der Realität auch in keinster Weise gerecht, wenn wir die Menschheit in Empathen und Narzissten unterteilen. Wir sind alle Individuen mit äußerst komplexen und vielschichtigen Persönlichkeitsstrukturen und es gibt Gründe dafür, warum wir uns in ganz bestimmte Richtungen entwickelt haben.